Von Ushuaia machen wir uns nun zu dritt mit dem Bus auf nach Puerto Natales. Die Tücken dieser Busfahrt beginnen schon am Abend vor dem Start, denn wir erfahren, dass man Früchte, Milchprodukte und Fleisch nicht nach Chile einführen darf, und wir deshalb unsere 10 selbstgemachten Sandwiches und 6 Äpfel während der ersten drei Stunden Busfahrt noch vor der chilenischen Grenze in uns stopfen müssen (so früh am Morgen ein ziemlicher Krampf 🙂 ). Dann haben wir Pech mit der Anschlussverbindung. Eigentlich sollte der Bus nach etwa 11 Stunden in Punta Arenas ankommen, wo unser Anschlussbus nach Puerto Natales bereitsteht. Allerdings muss der erste Bus die Magellanstrasse mit einer Fähre überqueren und das Wetter macht uns einen Strich durch die Rechnung. Da es an diesem Nachmittag viel zu windig ist, kann die Fähre nicht fahren, und so sitzen wir etwa 5h an einem ziemlich abgelegenen Ort fest. Dann um ca. 21.00 Uhr legt sich endlich der Wind und die Fähre kann den Betrieb wieder aufnehmen. Der Anschlussbus wartet logischerweise nicht und wir müssen spontan in Punta Arenas nächtigen. Es wird eine sehr kurze Nacht, denn wirklich im Bett sind wir erst um 02.00 Uhr und um 07.00 Uhr fährt bereits unser Ersatzbus nach Puerto Natales. Als ob dies alles nicht schon genug wäre, wird Armand unterwegs auch noch krank. Doch zu guter letzt kommen wir nach 9h Verspätung und einer zusätzlichen Nacht an unserem eigentlichen Ziel an 🙂 .



In Puerto Natales beziehen wir zuerst unser Hostel und erkundigen uns, was wir hier alles unternehmen können. Die meisten, die in dieser Stadt vorbei kommen, gehen im Torres del Paine Nationalpark wandern, denn er gehört zu den schönsten Nationalparks in Südamerika. Wir enscheiden und ebenfalls für eine Wanderung, allerdings für eine mehrtägige mit Zelt und Schlafsack. Da Armand eine Grippe eingefangen hat, verlängeren wir unseren Aufenthalt in Puerto Natales um eine Nacht, in der Hoffnung, dass er mit etwas Bettruhe und viel Tee wider fit wird für die Wanderung. In der Zwischenzeit organisieren Silvia und ich alles nötige und kaufen ein. Am dritten Tag geht es dann los. Nach einer mehrstündigen Fahrt mit Bus und Boot erreichen wir den Nationalpark und schlagen das erste Mal unser Zelt auf. Wir campen in der Nähe von Refugios, welches quasi Hostels im Nationalpark sind. Wenn es draussen ungemütlich wird, hat man immerhin einen warmen Zufluchtsort neben dem Zelt. Das Wetter meint es allerdings am ersten Tag wirklich schlecht mit uns, es regnet und stürmt ununterbrochen und so haben wir eine ziemlich unangenehme Nacht im Zelt. Da Armand leider immer noch nicht ganz fit ist und sich nach dem kalten Tag und der stürmischen Nacht wieder schlechter fühlt, entscheidet er sich am nächsten Tag, nach Puerto Natales zurückzukehren. Silvia und ich beschliessen, die Wanderung zu zweit weiterzumachen. Wir sagen Armand mit Wehmut «Ciao» und machen uns auf den Weg der restlichen 50km. Das Wetter wird zum Glück besser und wir erleben einen unglaublich tollen Aufenthalt im Nationalpark. Zwei Tage später sind wir am Ziel unserer Wanderung und machen uns wieder auf den Weg nach Puerto Natales, wo wir auf einen ausgeruhten und gesunden Armand treffen.

Tag 1




Tag 2


Tag 3
Unser Tag 4 startet bereits um 05.00 Uhr morgens. Mit Stirnlampe geht es den Berg hinauf, um den Sonnenaufgang beim Base las Torres zu sehen. Wir haben extrem Glück mit dem Wetter und sehen zwei Stunden später einen grandiosen Sonnenaufgang inklusive Regenbogen.















